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Ratgeber

Pflege und Wartung von Fugenabdichtungen

Dichten

Elastische Fugen bedürfen einer permanenten Wartung und Pflege. Als Wartungsfuge sind alle Fugen definiert, die starken chemischen und/oder physikalischen Einflüssen ausgesetzt sind, und deren Dichtstoffe in regelmäßigen Zeitabständen überprüft und ggf. erneuert werden müssen, um Folgeschäden zu vermeiden. Wartungsfugen müssen vor der Ausführung benannt, im Angebot festgeschrieben und begründet werden.

 

Bei der Reinigung von Fugen sind folgende Punkte zu beachten:

 

  • Nicht mit Feuchtigkeit (Wasser oder geeignetem Reinigungsmittel) sparen.
  • Immer ein sauberes Tuch verwenden!
  • Die Reinigung mit weichem Tuch und keinesfalls mit Microfaser durchführen!
  • Eine „trockene Reinigung“ ist zu vermeiden, da die mit Druck eingesetzten Reinigungsutensilien zu einem mechanischen Abrieb der Dichtstoffe führen kann.
  • Bei Bodenfugen kann eine zu intensive Reinigung mit maschinellen Reinigungssystemen zur Verletzung der Dichtstoffoberfläche führen und die Eigenschaften des Dichtstoffes beein-trächtigen!
  • Beim Einsatz von Hochdruckreinigern nicht mit Rotordüsen (Dreckfräser) arbeiten, da die Gefahr der Beschädigung der Fuge durch übermäßigem Druck sehr groß ist!
  • Neue Fugen erst nach vollständiger Aushärtung – frühestens nach 3 Tagen – reinigen.
  • Achtung! Trotz der hervorragenden Beständigkeit der Ramsauer Dichtstoffe kann es zu unvorhersehbaren Wechselwirkungen) zwischen den eingesetzten Reinigungsmitteln und dem Fugenmaterial kommen. Grund dafür können verschiedene Inhaltsstoffe im Reinigungsmittel sein, welche auf Grund der Vielfältigkeit nicht alle getestet werden können. Beim Auftreten von Unverträglichkeiten ist die Verwendung von alternativen Reinigungsmitteln zumeist zielführend.
  • Zur Reinigung handelsüblichen Glasreiniger, Schimmelspray oder folgende Ramsauer Produkte verwenden.

Fensterreinigung

  • Mit viel Wasser vorreinigen und Hauptreinigung mit handelsüblichem Glasreiniger bzw. Ramsauer 508 Glas Schaum oder 509 Glas Reiniger durchführen.
  • Neue Fugen erst nach vollständiger Aushärtung frühestens nach 3 Tagen reinigen.
  • Fugen nach dem Bad/der Dusche mit klarem Wasser abspülen, um Mikroorganismen keinen Nährboden aus Körperpflegemitteln, Hautschuppen und anderen organischen Partikeln zu bieten, die sich auf der Dichtstoffoberfläche befinden.
  • Für ausreichende Lüftung sorgen, um Feuchtigkeit aus der Luft zu entfernen.
  • Fugen in regelmäßigen Abständen auf Beschädigungen (Risse, Ablösungen, …) kontrollieren, und bei Bedarf zeitnah erneuern, um die Gefahr von Folgeschäden zu minimieren.
  • Bei hoch belasteten Fugen kürzere Kontrollintervalle wählen.

Sanierung von Fugenabdichtungen

Für die Sanierung von elastischen Anschluss- und Bewegungsfugen sind vor Ausführungs-beginn Informationen über den Aufbau unterhalb des Fugenbereichs einzuholen. Insbesondere die Abdichtungsschicht am Übergang bei bodengleichen Duschen in den Eckbereichen oder an Einbauteilen wie Wannen, Rinnen, etc. kann bei einer unsachgemäßen Fugensanierung beschädigt werden. Undichtigkeiten können die Folge sein.

Der Ausbau der elastischen Fugen erfolgt in der Regel mit einem mechanischen Verfahren wie z.B. mit einem Cuttermesser oder mittels Fugenschneider.

Chemische Verfahren, z.B. mit Ramsauer 500 Silikon Löser sind nur für das Entfernen ausgehärteter Silikondichtstoffe und Verschmutzungen durch Silikon geeignet.

Der Ausbau des Fugendichtstoffes sollte weitestgehend rückstandsfrei erfolgen. Je nach Untergrund und örtlichen Gegebenheiten sind Restrückstände nicht ganz zu vermeiden. Im direkten Nassbereich sind nach Ausbau des Fugendichtstoffes die angrenzenden Bereiche mit einem geeigneten Desinfektionsmittel (z.B. Schimmelspray) zu behandeln und mit Ramsauer 828 Grundreiniger nachzuarbeiten, um eventuelle haftmindernde Schichten zu entfernen. Anschließend kann der neue Fugendichtstoff unter Einhaltung der Herstellerangabe eingebracht werden. Entsprechende Aushärtungszeiten des Dichtstoffs sind vor der Nutzung des Objektes zu berücksichtigen.

Wechselwirkungen bei Dichtstoffen

Ramsauer Dichtstoffe werden laufend mit den verschiedensten Kontaktmaterialien auf Verträglichkeit und mögliches Auftreten von Wechselwirkungen überprüft. Da diese Überprüfungen immer nur einen begrenzten Auszug aus den wahrscheinlichen Kontaktmaterialien in fester, flüssiger oder gasförmiger Form umfassen, kann eine Wechselwirkung dieser Substrate mit dem Dichtstoff nie gänzlich ausgeschlossen werden.

Folgende Wechselwirkungen könnten in seltenen Fällen auftreten:

  1. Verfärbung des Dichtstoffes
    Bekannte Unverträglichkeiten werden im technischen Datenblatt angegeben, jedoch können nicht alle am Markt erhältlichen Kontaktmaterialien und Anstrichsysteme bei den Tests erfasst werden. Verfärbungen können, speziell im Außenbereich, auch durch starke UV-Belastung auftreten
    Eine verfärbte Dichtstofffuge bedeutet nicht zwangsläufig ein technisches Versagen. Die abdichtende Wirkung, Festigkeit und Elastizität können nach wie vor gegeben sein, sollten jedoch zeitnahe überprüft werden.

  2. Verfärbung eines evtl. aufgebrachten Anstriches
    Hauptursache für Verfärbungen ist ein zu frühes Überstreichen der Dichtstofffuge. Auch nicht komplett getrocknete Vor- und Zwischenanstriche können zu Verfärbungen führen. Sind Inkompatibilitäten mit Anstrichsystemen bekannt werden diese im TDS angegeben.

  3. Versprödung des Dichtstoffes
    Entsteht hauptsächlich durch Weichmacherwanderung aus dem Dichtstoff in ungeeignete angrenzende Materialien, bzw. durch thermische Überbeanspruchung

  4. Klebrigkeit an der Dichtstoffoberfläche
    Tritt zumeist durch inkompatible Kontaktmaterialien und erhöhter Umgebungstemperatur bzw. -feuchtigkeit auf. In den meisten Fällen kann eine Reinigung mit dem 502 Oberflächenreiniger oder den 504 Universal Reinigungstüchern Abhilfe schaffen.

  5. Absonderung von z.B. öligen Inhaltsstoffen aus dem Dichtstoff
    Ungeeignete Kontaktmaterialien oder Reinigungsmittel (Fensterreinigung) sind hier hauptursächlich. Die Absonderungen sollten so rasch wie möglich von den angrenzenden Oberflächen entfernt werden, da nach einer zu langen Einwirkzeit nicht mehr entfernbare Schlieren oder Streifen zurückbleiben können. Geeignet sind hierfür z.B. der 502 Oberflächenreiniger oder die 504 Universal Reinigungstücher. Die Reinigung muss möglicherweise mehrmals wiederholt werden

  6. Migration von Inhaltsstoffen in angrenzende Materialien
    Falsche Auswahl des Dichtstoffes => Natursteinverträglichkeit!

  7. Flecken-, Schlieren- oder Streifenbildung auf an Dichtstofffugen angrenzenden Oberflächen
    Diese sind zumeist keine Wechselwirkung, sondern Ursache einer zu späten Entfernung von Glättmittel-, Reinigungsmittel- und Dichtstoffrückständen. Nach der Fugenausbildung oder Reinigung müssen die angrenzenden Oberflächen von überschüssigen Reinigungs- oder Glättmittelrückständen gesäubert werden, bevor diese eintrocknen. Eingetrocknete Rückstände sind u.U. nicht mehr restlos entfernbar. Geeignete Reinigungsmittel sind z.B. der 502 Oberflächenreiniger, die 504 Universal Reinigungstücher oder bei eingetrocknetem Dichtstoff der 500 Silikon Löser.