Aus alt mach neu: PU-Schaumdosen recyclen
Es ist aus technischen Gründen nicht möglich, eine PU-Schaumdose vollständig zu entleeren. Restmengen an flüssigem Prepolymer und Treibmittel verbleiben in der Dose – Wertstoffe, die wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können. Wegen dieser als gesundheitsschädlich eingestuften Inhaltsstoffe gelten gebrauchte PU-Schaumdosen als gefährlicher Abfall. Daher gehören die PU-Schaumdosen nicht in den Restmüll, Gelben Sack, Baumisch- oder Weißblechcontainer. PDR Recycling GmbH + Co KG bietet eine umweltgerechte Alternative zur teuren Sondermüllentsorgung. Sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen der führenden europäischen Hersteller von PU-Schaumdosen mit Sitz in Thurnau, Nordbayern. Über ein komfortables Sammel- und Rückholsystem ist PDR in der Lage, die im deutschen Markt befindlichen gebrauchten PU-Schaumdosen zu erfassen, nach Thurnau zu transportieren und wiederzuverwerten.
Die flächendeckende Abholung gebrauchter PU-Schaumdosen funktioniert durch die Zusammenarbeit mit Logistikpartnern. Auch die Deutsche Post AG holt einzelne Rücksendekartons bei den Anwendern ab. So erreichen aus allen Teilen Deutschlands gebrauchte PU-Schaumdosen das Recyclingwerk in Thurnau. Den Verbrauchern entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten: Der Rücknahmeservice ist im Verkaufspreis der Dosen enthalten. Profis (z.B. Handwerksbetriebe oder Baufirmen) sammeln die gebrauchten PU-Schaumdosen in der Originalverpackung (Rücksendekarton). Ist der Karton voll, fordern sie innerhalb Deutschlands per gebührenfreiem Fax (0800 7836737) oder Anruf (0800 7836736) einfach die Abholung an. PDR organisiert dann den Abtransport der Dosen vom Betrieb oder sogar von der Baustelle. Es können auch Daueraufträge für regelmäßige Abholungen vereinbart werden. Dann meldet sich der Logistikpartner jeweils einige Tage vorher, um den genauen Abholtermin der Kartons zu avisieren. Heimwerker geben Einzeldosen bei ihrer lokalen Sammelstelle für Sondermüll oder im Handel ab, wo sie ebenfalls von den PDR-Logistikpartnern abgeholt werden.
Entsorgung
Zurzeit ist das Recycling von gebrauchten PU-Schaum-Dosen über PDR nur in Deutschland möglich. In Österreich erfolgt die Entsorgung über das ARA-System.
Entsorgung in Deutschland:
PDR Recycling GmbH + Co KG, Am alten Sägewerk 3, 95349 Thurnau, Deutschland
Tel: 0800 7836736, Web: www.pdr.de, Mail: info@pdr.de
Entsorgung in Österreich:
www.ara.at/d/partner/entsorgungspartnerverzeichnis.html
Gebrauchte PU-Schaumdosen werden im Originalverkaufskarton oder im UN-codierten Rücksendekarton zurückgeführt. In der sogenannten Waschschnecke werden die Metallteile der zuvor mechanisch zerkleinerten 1K-PU-Schaumdosen gereinigt. Die gereinigten und getrockneten Aluminium- und Weißblechanteile wandern über ein Förderband zur Nachsortierung. Das Produkt TRIGAS® wird in Druckfässer abgefüllt und an die Industrie geliefert und findet Verwendung in neuen Aerosolprodukten.
Geschlossener Produktionskreislauf
In ihrem Recyclingwerk in Thurnau betreibt die PDR eine spezielle Anlage zur Wiederverwertung gebrauchter PU-Schaumdosen. Diese weltweit einzigartige Anlage kann bis zu 4.000 Dosen in der Stunde verarbeiten. Mit modernster Technologie erreicht PDR eine Verwertungsquote von über 95 %, davon 80 % stofflich. Für PU-Schaumdosen existiert damit ein geschlossener Produktkreislauf. Die sortierten 1K-PU-Schaumdosen gelangen über ein Förderband in die Aufbereitungsanlage, wo sie zunächst unter Luftabschluss mechanisch zerkleinert werden. Die flüssigen Inhaltsstoffe sowie die Metallteile der Dosenbehälter (Aluminium bzw. Weißblech) fallen in ein Lösemittelbad. Die Metallteile werden mit einer Waschschnecke aus dem Lösemittelbad herausgefördert und mit Hilfe von Waschdüsen vorgewaschen.
In einer zweiten Waschstufe werden sie nochmals mit sauberem Lösemittel gereinigt. Die sauberen Metallteile mit Lösemittelanhaftungen gelangen anschließend in eine Trockenschnecke. Unter Zufuhr von Verdampfungsenergie werden die Lösemittelreste beseitigt. Über die Ausgangsschleuse wandern die nun gereinigten und trockenen Metallteile zur Nachsortierung in Aluminium- und Weißblechcontainer. Das so gewonnene Metall wird in einer Metallhütte erneut aufgeschmolzen.
Das unterhalb der Zerkleinerungsanlage anfallende PU-Lösemittel-Gemisch wird über eine Filterstation der PU-Aufbereitung zugeführt, wo der Lösemittelanteil entfernt wird. Dieser wird wieder zum Waschen der Metallteile benutzt. Der zurückgewonnene Sekundärrohstoff wird in Transportbehälter abgefüllt und kann von der Industrie erneut eingesetzt werden. Die frei werdenden Treibmittel der PU-Schaumdosen werden oberhalb der Zerkleinerungsanlage abgesaugt und in die Treibmittelrückgewinnung transportiert. In Druckgasbehältern abgefüllt stehen sie anschließend für die Aerosolindustrie zur Verwendung in speziellen Einsatzgebieten bereit. Auch die Kartonage wird entweder wieder eingesetzt oder an einen Verwerter abgegeben.
2K-PU-Schaumdosen werden in einer separaten, ähnlich funktionierenden Anlage verarbeitet. Die Dosen werden mechanisch zerkleinert. Metall wird von PU-Schaumresten getrennt, gereinigt und nachsortiert. Treibmittel werden abgesaugt und aufbereitet. In 2K-PU-Schaumdosen verbleiben keine flüssigen Anteile von Polyurethan, da es bereits in den Dosen während des Verarbeitungsprozesses vollständig aushärtet. Diese ausgehärteten Reste von PU-Schaum werden ebenfalls separiert und gesammelt. Sie gehen anschließend in die energetische Verwertung.