Die Silikonfuge im Bad muss mal wieder erneuert werden und die neue Küchenarbeitsplatte wartet auf Ihre Montage? Mit dem richtigen Werkzeug, einer Portion Fingerspitzengefühl und fachlichem Know-how gelingt jedem Heimwerker eine fachgerechte Silikonfuge.
Die Auswahl des richtigen Silikons.
Bevor es an das Verfugen geht, sollten Sie das richtige Silikon für Ihr Anwendungsfeld auswählen. Im Sanitärbereich empfehlen wir Dichtstoffe mit fungiziden Inhaltsstoffen, um Schimmelbildung vorzubeugen. Für Fugen in der Küche sollten Sie die hohen Temperaturen beim Kochen und Backen berücksichtigen. Und auch für den Außenbereich gibt es spezielle Silikone, die Wind und Wetter langfristig standhalten. Auch der Untergrund spielt für die Haftung der Fuge eine wichtige Rolle. Wählen Sie das richtige Silikon für Ihr Material aus und achten Sie vor allem bei Natursteinen darauf, dass keine Weichmacher enthalten sind. Diese würden früher oder später unschöne Randzonenverschmutzungen hervorrufen.
Fugendimensionierung.
Die richtige Dimensionierung der Fuge hängt von der Art der Fuge ab:
- Bei bewegungsausgleichenden Fugen, wie etwa zwischen Badewanne und Fliesenspiegel, müssen die Dimensionen auf die Bewegungsaufnahme ausgelegt sein. Halten Sie dabei einen Mindestquerschnitt von 3 × 5 mm ein.
- Bei Bodenfugen sollte die Fugenbreite gleich groß sein wie die Fugentiefe.
- Bei Anschlussfugen sollte die Tiefe in etwa der Hälfte der Breite entsprechen. Für die Regulierung der Fugentiefe kann die Fuge mit einem Rundprofil hinterfüllt werden.
So ziehen Sie eine fachgerechte Fuge.
Bevor Sie mit dem Ziehen der Fuge starten, sollten Sie das passende Werkzeug parat haben. Sie benötigen: Glättmittel, Abklebeband, Cuttermesser, ggf. Primer, Fugenkratzer und Silikonspachtel.
Untergrund vorbereiten
Die Haftflächen müssen tragfähig, trocken, staub- und fettfrei sein. Die Verträglichkeit des Dichtstoffs mit dem Untergrund ist zu prüfen.
Fugenränder abkleben
Die Fugenränder exakt mittels Flachkreppband beidseitig abkleben. Klebeband gut andrücken, damit es nicht verrutschen kann.
Grundierung
Bei schlechter Haftung muss der Untergrund mit einem Voranstrich grundiert werden. Haftanstrich gut aufrühren oder schütteln. Unverdünnt mit einem Pinsel oder Lappen auf die Haftflächen auftragen. Behandelte Flächen vor Feuchtigkeit und Staub schützen. Nach ausreichender Ablüftzeit (siehe Etikett) kann der Dichtstoff aufgetragen werden. Haftanstriche sind filmbildend und können nach der Aushärtung nicht mehr entfernt werden. Daher vorsichtig verarbeiten, um Verunreinigungen (Gelbverfärbung, Fleckenbildung) zu vermeiden. Vorsicht bei lösungsmittelempfindlichen Materialien wie pulverbeschichtete Oberflächen, Sanitärkunststoffen, Styropor etc.
Profile bei zu tiefen Fugen
Ist die Fuge zu tief, müssen Sie vor dem Silikon eine Rundschnur in die Fuge legen. Wählen Sie die Rundschnur entsprechend der Fugenbreite aus und platzieren Sie diese in der Fuge. Bei der Einbringung der Profile in die Fugen muss darauf geachtet werden, dass dieses ca. 25 % komprimiert wird. Das Platzieren der Schnur darf nicht mit einem scharfen Gegenstand erfolgen, da sonst die Oberfläche verletzt wird und sich Blasen bilden können.
Kartusche öffnen
Gewindezapfen von der Kartusche entfernen und die Düse je nach Fugenbreite schräg zuschneiden.
Silikon einbringen
Jetzt können Sie den Dichtstoff präzise und gleichmäßig in die Fuge füllen. Achten Sie dabei auf die Verarbeitungszeit.
Fugen glätten
Tragen Sie das Glättmittel auf der Fuge auf und ziehen Sie mit einem Spachtel in einem Zug über die Fuge. Achten Sie darauf, dass kein Glättmittel in die noch nicht mit Silikon gefüllte Fuge läuft.
Klebeband abziehen und Fuge trocknen lassen
Ziehen Sie das Klebeband noch vor der Bildung einer Haut vorsichtig ab. Danach sollten Sie die Fuge bis zum vollständigen Aushärten nicht berühren.
Das sollten Sie beim Verfugen vermeiden.
Verwenden Sie kein Haushaltsspülmittel als Glättmittel. Die enthaltenen Chemikalien können den Dichtstoff chemisch beeinträchtigen und Verfärbungen hervorrufen.
Reinigen Sie die Fugen nie mit einem trockenen Tuch. Dadurch kann der sogenannte „Radiergummieffekt“ entstehen. Das heißt, dass Material von der Oberfläche abgerieben wird.